Deine Bewerbung war erfolgreich und du wirst von einem Unternehmen zum Bewerbungsgespräch eingeladen? Dann hast du die erste Hürde zu deinem Ausbildungsplatz bereits genommen und es in die zweite Runde geschafft! Das persönliche Bewerbungsgespräch, ob vor Ort oder online, ist für viele Jugendliche eine neue Herausforderung und dementsprechend groß ist die Anspannung. Du kommst in eine völlig neue und fremde Situation, die du ganz alleine meistern musst. Auch für berufserfahrene Erwachsene ist ein Bewerbungsgespräch eine aufregende Angelegenheit, da in dieser kurzen Zeit die Grundlage für eine sehr wichtige Entscheidung gelegt wird.
Von typischen Fragen im Bewerbungsgespräch bis hin zur Selbstpräsentation: Entdecke hier viele hilfreiche Tipps für dein Bewerbungsgespräch, mit denen du diese Herausforderung optimal bewerkstelligen kannst.
Mit Gefühl das Gespräch meistern.
Es ist völlig normal, aufgeregt oder nervös zu sein – schließlich geht es um deinen Ausbildungsplatz. Im Gegenteil, wer total entspannt zu seinem Bewerbungsgespräch erscheint, erweckt eher einen seltsamen Eindruck. Denke immer daran, dass du vom Unternehmen eingeladen wurdest. Deine Bewerbung hat also schon mal gefallen. Heißt auch: Deine Gastgeber, also die Personalverantwortlichen und Ausbilder*innen, betrachten dich als eventuelle*n zukünftige*n Mitarbeiter*in. Du wirst also mit hoher Wahrscheinlichkeit freundlich und höflich begrüßt. Zudem werden dir kleine Fehler und Unsicherheiten im Bewerbungsgespräch verziehen.
Höflichkeit zählt.
Wichtig ist, dass du im Bewerbungsgespräch auf die allgemeinen Höflichkeits- und Anstandsregeln achtest, dich ausreichend auf das Gespräch vorbereitest und sonst einfach du selbst bist – deine Persönlichkeit zählt. Selbstverständlich musst du pünktlich zu deinem Bewerbungsgespräch erscheinen, am besten rund 10 Minuten früher. Bei der Anreise zu deinem Vorstellungsgespräch baust du am besten einen großzügigen Zeitpuffer ein, um auf Verzögerungen wie Stau, Busverspätung etc. vorbereitet zu sein. Wenn du viel zu früh ankommen solltest (mehr als 15 Minuten), wartest du noch ein bisschen oder gehst spazieren. Das hilft auch gegen Nervosität.
Deine Unterlagen für das Bewerbungsgespräch.
Hier zählt auch eine gute Vorbereitung: Habe für das Gespräch immer einen Block oder ein Notizbuch und einen Kugelschreiber dabei, um wichtige Dinge sofort mitschreiben und/oder Tests, Fragebögen etc. ausfüllen zu können. Auch wenn du vom Unternehmen sicher Utensilien zur Verfügung gestellt bekommst, machst du einen guten Eindruck, wenn du auf alles vorbereitet bist. Nimm auch das Einladungsschreiben bzw. die ausgedruckte Einladungs-E-Mail des Unternehmens mit in das Bewerbungsgespräch. Lege alle deine Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Praktikumsbescheinigung etc.) in deine Tasche, auch wenn du sie schon geschickt hast. Falls dir ein Personalfragebogen zugeschickt wurde, bringst du ihn ausgefüllt zum Vorstellungsgespräch mit. Wichtige eigene Fragen zum Unternehmen und/oder zur Ausbildung notierst du dir auf einem Zettel oder Block.
Ein Bewerbungsgespräch zu einer Stelle findet in Form einer Gesprächsrunde mit deinen zukünftigen Vorgesetzten statt. Meistens sind ein*e Personalverantwortliche*r und ein*e Ausbilder*in im Vorstellungsgespräch anwesend. Bei kleineren Unternehmen kann es auch vorkommen, dass ein*e Betriebschef*in am Gespräch teilnimmt. Es findet meistens in einem geräumigen Arbeitszimmer im Unternehmen statt. Oft wird dir auch ein Getränk angeboten oder der Gesprächstisch ist eingedeckt. Tipp: Wähle am besten ein Glas Wasser, dann bekommst du beim Sprechen keinen trockenen Mund. Beim Trinken hast du auch die Möglichkeit, kleine Sprechpausen zum Nachdenken einzulegen.
Informiere dich ausführlich über das Unternehmen, das dich zum Vorstellungsgespräch eingeladen hat. Auf der Firmenwebsite im Internet bekommst du noch einmal einen genauen Einblick. Überlege dir, welche eigenen Fragen du stellen willst, und sei nicht schüchtern, diese auch im Gespräch zustellen. So zeigst du echtes Interesse und beeindruckst deine zukünftigen Vorgesetzten mit deiner Motivation. Bevor es losgeht, übe am besten ein Bewerbungsgespräch mit deinen Freund*innen oder Eltern. Du kannst vorm Spiegel oder mit deiner Smartphone-Kamera an deinem Ausdruck und deiner Körpersprache feilen. Solche Rollenspiele kosten ein bisschen Überwindung, helfen im tatsächlichen Bewerbungsgespräch aber sehr gut gegen Unsicherheit und Lampenfieber.
Zu deinem Gespräch erscheinst du pünktlich in sauberer und zum angebotenen Ausbildungsplatz passender Kleidung. Das heißt, ein gebügeltes Hemd oder eine Bluse in dezenten Farben und Mustern ist fast immer Pflicht. Falls du Piercings trägst, überlege, ob du sie zum Bewerbungsgespräch nicht lieber herausnimmst. Sollten diese Schmuckstücke bereits auf deinem Bewerbungsfoto ersichtlich gewesen sein, kannst du sie gerne drin lassen.
Dass du während des Bewerbungsgesprächs für die ausgeschriebene Stelle höflich, interessiert und aufmerksam bist, versteht sich von selbst. Damit aber garantiert nichts schiefgeht, findest du hier noch einmal die wichtigsten „Benimmregeln“ und Tipps für ein Vorstellungsgespräch auf einen Blick:
1. Lächle bei der Begrüßung. Das wirkt sympathisch und hilft über die erste Unsicherheit hinweg.
2. Gib deiner/deinem Gesprächspartner*in bei der Begrüßung unbedingt die Hand und sieh ihr/ihm in die Augen.
3. Versuche, Ruhe zu bewahren und möglichst zwanglos zu sprechen – auch bei Stressfragen.
4. Merke dir die Namen deiner Gesprächspartner*innen und sieze sie. Du kannst dir die Namen auch schnell und dezent notieren.
5. Versuche, mit deiner/deinem Gesprächspartner*in während des Gesprächs Blickkontakt zu halten.
6. Sprich laut, klar und deutlich und nicht zu schnell. Lege lieber nach den Sätzen kleine Pausen ein.
7. Lasse dein Gegenüber immer ausreden und falle niemandem ins Wort.
8. Versuche, die Arme und Beine nicht zu verschränken, da dies verschlossen wirken kann. Sitze lieber aufrecht, mit beiden Füßen auf dem Boden und den Armen abgelegt. Dies wirkt offen, interessiert und motiviert.
9. Frage im Bewerbungsgespräch nach, wenn du etwas nicht verstehst. Das wirkt nicht dumm, sondern engagiert.
10. Gib im Zweifelsfall lieber offen zu, eine Frage nicht beantworten zu können, als um den heißen Brei herumzureden.
11. Mache während des Bewerbungsgesprächs unbedingt dein Handy aus und lasse es in deiner Tasche.
Ein Videointerview wird manchmal auch als Online-Bewerbungsgespräch oder Video-Bewerbungsgespräch bezeichnet. Bei allen dreien handelt es sich aber um das Gleiche: ein Bewerbungsgespräch, das nicht im Unternehmen Deines potentiellen Arbeitgebers, sondern über einen Online-Videoanruf stattfindet.
Dabei hat das Videointerview als Vorstellungsgespräch einige Vorteile, die dir in die Karten spielen: Die Anreise fällt weg, es findet in der eigenen vertrauten Umgebung statt und das Gespräch kann überall dort durchgeführt werden, wo du Internet hast. Beste Voraussetzungen also, damit du es gut meistern kannst.
Auf ein Videointerview bereitest du dich grundsätzlich genauso wie auf ein Bewerbungsgespräch vor Ort oder per Telefon vor. Einen entscheidenden Unterschied gibt es aber: die Technik. Und die sollte im Gespräch unbedingt funktionieren. Wichtig ist hier vor allem eine stabile Internetverbindung. Außerdem benötigst du die technischen Voraussetzungen, um das Video-Bewerbungsgespräch ideal umsetzen und dabei glänzen zu können. Im Folgenden findest du viele wertvolle Tipps:
Die Technik:
Der Hintergrund und Kameraausschnitt.
Was im Videointerview zählt, bist du – deswegen solltest du auch den größten Teil des Bildausschnittes mit deinem Gesicht und deinem Oberkörper einnehmen. Doch das, was um Dich herum zu sehen ist, sollte auch stimmen: Achte für das Gespräch auf deinen Hintergrund und entferne, wenn nötig, persönliche Fotos, Plakate oder sonstige Störungen. Am besten ist deine Kamera auf Augenhöhe. Sollte das nicht funktionieren, positioniere Deinen Laptop zum Beispiel einfach auf einem dicken und breiten Buch. Und noch ein Tipp: Setze dich, wenn möglich schräg zum Fenster. In dieser Position schließt du Reflexionen des Lichts aus.
Dein Profil.
Denk daran, dass dein Gegenüber im Videointerview deinen Profilnamen und Usernamen sehen kann. Solltest du bereits ein privates Profil eines Programms besitzen, richtest du dir zur Sicherheit ein zweites, berufliches Profil extra für Bewerbungsgespräche ein. Hier gibst du deinen vollständigen Namen an und verwendest dein Bewerbungsfoto.
Wie dein Bewerbungsfoto den besten Eindruck vermittelt, erfährst du hier:
Die Informationen.
Wie bei jedem Bewerbungsgespräch solltest du dich über das Unternehmen, die Branche, den Job, deine Ansprechpartner*innen und deine Stelle gründlich informieren. Dabei können dir die Unternehmens-Website, Job-Portale, aber auch Zeitungsartikel und das Wissen deiner Familie und deiner Freunde helfen.
Die Selbstpräsentation.
In jedem Bewerbungsgespräch stellst du dich mit einer kurzen Selbstpräsentation vor – so auch im Videointerview. Hier kommt es auf die wichtigsten Punkte in deinem Werdegang bzw. Lebenslauf, deine Stärken, deine Motivation und deine Ziele an.
Die typischen Fragen.
Es gibt Fragen, die sehr häufig in einem Bewerbungsgespräch gestellt werden – ganz unabhängig davon, um welche Gesprächsform es sich handelt. Bereite die Antworten vor, sodass du im Vorstellungsgespräch nicht ins Stolpern gerätst:
Das Training.
Es ist noch kein Bewerbungs-Meister vom Himmel gefallen – deswegen solltest du das gesamte Videointerview üben und öfter mit jemand Erfahrenerem durchspielen. Von der Technik über das Licht, den Ton und die Selbstpräsentation bis hin zu typischen Fragen: Je mehr Übung du in einem Videointerview hast, desto sicherer bist du und kannst im eigentlichen Bewerbungsgespräch vollends überzeugen.
Auch der Ablauf eines Videointerviews unterscheidet sich nicht viel von dem eines Telefoninterviews oder Bewerbungsgesprächs vor Ort:
Start mit Smalltalk.
Um die Stimmung zu lockern, gibt es am Anfang des Gesprächs etwas Smalltalk. Wenn du hier schon punkten kannst, kann dir das einen Wettbewerbsvorteil einbringen. Tipp: Versichere dich hierbei auch, ob technisch alles funktioniert, man dich gut sehen und hören kann.
Hauptteil mit Vorstellung deines Werdegangs sowie des Unternehmens und des Ausbildungsplatzes.
Nachdem deine Ansprechperson sich und den Gesprächsablauf vorgestellt hat, geht es mit dir weiter. Nun folgt deine kurze Selbstpräsentation. Mehr Tipps für deine Selbstpräsentation findest du im Themenblock „Videointerview“. Sollte dich dein Gegenüber unterbrechen und Nachfragen stellen, bleibst du einfach gelassen und beantwortest sie freundlich. Darauf folgt ein Austausch mit Fragen über das Unternehmen und deine Motivation, warum du genau diese Ausbildung starten möchtest.
Ende mit Verabschiedung.
Haben alle genug über dich erfahren und konntest du deine eigenen Fragen klären, folgt die Verabschiedung. Sollten die Ansprechpersonen nicht auf die nächsten Schritte eingehen, kannst du sie freundlich erfragen. Eine finale Entscheidung wird meistens nicht direkt im Gespräch getroffen. Das heißt nichts Negatives – die Teilnehmenden beraten sich nochmal nach dem Bewerbungsgespräch und auch du hast Zeit, dir Gedanken zu machen, ob dir das Gespräch gefallen hat und du immer noch an der Ausbildungsstelle interessiert bist.
Um dich von anderen Bewerber*innen abzugrenzen, kannst du dich am nächsten Tag nochmal per E-Mail bei den Ansprechpersonen melden und dich für das Gespräch bedanken. Außerdem kannst du so deinem Interesse an der Ausbildungsstelle in diesem Unternehmen Ausdruck verleihen.
Um Videointerviews durchführen zu können, benötigst du teilweise ein Programm, welches du dir installieren musst. Hier haben wir dir diejenigen aufgelistet, die am häufigsten verwendet werden.
Sobald du die Einladung mit einem Link erhalten hast, kannst du diesen direkt testen. So kann beim Bewerbungsgespräch nichts mehr schiefgehen.
Denk daran, dass die Gesprächsbeteiligten dich die ganze Zeit während des Bewerbungsgesprächs sehen können. Setz dich deswegen aufrecht an einen Tisch, zum Beispiel deinen Schreibtisch.
Wichtig ist, dass deine Mimik Ausdruck deines Interesses und deiner Motivation sind. Deswegen solltest du lächeln – das macht dich freundlich und sympathisch.
Natürlich kannst du während des Bewerbungsgesprächs per Video deine Gestik einsetzen. Wichtig ist nur, dass du es nicht übertreibst. Lege die Hände im Gespräch am besten auf den Tisch vor dich – so sind sie aufgeräumt und du kannst dich auf das Interview konzentrieren. Einzelne Aussagen kannst du gern mit einer Geste unterstreichen.
Und hier noch ein letzter Tipp: Lege deine ausgedruckten Bewerbungsunterlagen und vor allem die Stellenausschreibung vor dich. Solltest du mal nicht weiterwissen, kannst du während des Bewerbungsgesprächs kurz spicken. Du wirst sehen, allein das Wissen, dass sie direkt in deiner Nähe sind, wird dich beruhigen.
Mit den folgenden Tipps und No Gos bist du bestens für dein Videointerview aufgestellt. So kann das Bewerbungsgespräch per Video kommen!
10 Dos:
1. Sammle Informationen über das Unternehmen, deine Stelle und die Gesprächsbeteiligten.
2. Bereite eine Selbstpräsentation und Antworten zu den typischen Fragen vor.
3. Trainiere das Bewerbungsgespräch.
4. Check die komplette Technik wie Internet, Ton, Licht, Kameraeinstellung und dein Gesprächsumfeld vor dem Vorstellungsgespräch.
5. Installiere dir vorab das Software-Programm, welches für das Videointerview genutzt wird.
6. Lege dir deine Bewerbungsunterlagen und die Stellenausschreibung bereit.
7. Wähle ein angemessenes Outfit und Styling. Achte auf deine Mimik und Gestik.
8. Sprich langsam und deutlich.
9. Setz dich aufrecht mit einem Glas Wasser an einen Tisch.
10. Bleib immer höflich und freundlich – fall deinem Gegenüber nicht ins Wort.
5 Don’ts:
1. Schlechte Internetverbindung haben: Prüfe vor dem Gespräch deine Internetverbindung, indem du mit einem anderen Familienmitglied oder einem*r Freund*in ein Videogespräch testest. Somit kannst du sicherstellen, dass du eine gute Gesprächsqualität hast.
2. Sich in einer lauten Umgebung befinden: Achte darauf, dass du komplett ungestört bist. Informiere dafür auch deine Familie sowie Freunde und schalte dein Smartphone auf lautlos.
3. In einem unaufgeräumten Zimmer sitzen: Sorge dafür, dass alles, was man sieht, aufgeräumt und frei von persönlichen Gegenständen ist.
4. Mikrofon unpassend ausrichten: Trag am besten ein Headset. Das Mikrofon am Kopfhörer sollte aber nicht durch große Ohrringe oder den Hemdkragen gestört werden.
5. Nicht gut sichtbar sein: Positioniere dich so, dass man dich gut sehen kann und du keine unschönen Schatten im Gesicht hast.
Insgesamt gibt es drei Formen des Telefoninterviews:
Das spontane Telefoninterview.
Es kann sein, dass sich ein potenzieller Ausbildungsbetrieb ohne Vorankündigung oder Termin bei dir telefonisch meldet. Das nennt man spontanes Telefoninterview. Dabei wollen Unternehmen herauszufinden, wie du dich in einer solchen überraschenden Situation verhältst. Jetzt heißt es Ruhe bewahren. Befindest du dich in einer unpassenden Umgebung oder hast schlichtweg keine Zeit, dann scheue dich nicht, einen alternativen Termin vorzuschlagen. Sollte das nicht der Fall sein, dann stell dich der Herausforderung. Wichtig ist, dass du bei einer positiven Rückmeldung auf eine deiner Bewerbungen immer auf ein spontanes Telefoninterview mit folgenden Fragen vorbereitet bist:
Das geplante Telefoninterview.
Bei dem geplanten Telefoninterview hast du mit dem Arbeitgeber vorab einen festen Termin für eine Gespräch ausgemacht. Meistens passiert das telefonisch oder per E-Mail. Das gibt dir Zeit, dich umfassend auf das Bewerbungsgespräch vorzubereiten. Informier dich über das Unternehmen, übe mit deiner Familie oder deinen Freund*innen und kontrolliere den Ort, an dem du das Telefoninterview machen möchtest, auf störende Hintergrundgeräusche und guten Empfang. Oberste Priorität für das Bewerbungsgespräch hat, dass du auf jeden Fall zum vereinbarten Termin auch verfügbar und vorbereitet bist.
Das Online Interview.
Auch ein Telefoninterview kann online ablaufen. Zumeist passiert das über Anwendungen wie MS-Teams oder andere Anbieter. Wichtig ist hier, dass du auf deine Internetverbindung achtest und vor dem Bewerbungsgespräch einen Check durchgeführt hast. Ist die Verbindung stabil? Hört man dich einwandfrei? Auch hier gilt es, auf eine ungestörte Umgebung zu achten.
Viele dieser Anwendungen verfügen auch über die Funktion eines Videoanrufs – was du bei einem Videointerview beachten solltest, haben wir dir gesondert zusammengestellt.
Informier dich.
Einer der wichtigsten Punkte ist, wie bei jedem Bewerbungsgespräch, dass du Informationen über das Unternehmen sammelst. Ein erster Anlaufpunkt ist hier das Internet. Informier dich auf der Website des Unternehmens und filtere Daten wie das Gründungsjahr, die Branche, Leistungen und Schwerpunkte, aber auch Mitarbeiterzahl und Standorte heraus. Hierbei solltest du auch deine Ansprechpersonen im Unternehmen recherchieren. Nutze dafür zusätzlich Portale wie XING oder LinkedIn. Hierbei handelt es sich um Social Media Plattformen, die rein zur beruflichen Vernetzung genutzt werden.
Im nächsten Schritt kannst du Freunde*innen und Bekannte zu dem Betrieb befragen. Auch aktuelle Nachrichten und Informationen in Zeitungen geben dir ein gutes Bild deines Wunsch-Arbeitgebers.
Lies dir außerdem auch nochmal die Stellenausschreibung gründlich durch und merke dir, welche Punkte wichtig waren. So kannst du Personalverantwortliche von deinem Interesse und deiner Motivation überzeugen.
Bereite eine Selbstpräsentation vor.
In der Selbstpräsentation stellst du dich zu Beginn des Gesprächs kurz vor. Dabei geht es auch um deinen Lebenslauf. Deine Selbstpräsentation muss sich unbedingt mit deinem Lebenslauf decken. Bleib hierbei am besten bei der Wahrheit und übertreibe es nicht mit Ausschmückungen. Personalverantwortliche merken schnell, wenn sich jemand schönredet. Auch über deine Stärken und Schwächen solltest du dir für das Gespräch Gedanken machen. Überlege dir hier passende Beispiele und zeige, dass und wie du an deinen Schwächen arbeiten möchtest. Das ist der richtige Zeitpunkt, um dir außerdem eigene Rückfragen aufzuschreiben, die du deiner Ansprechperson über das Unternehmen oder die ausgeschriebene Stelle stellen möchtest.
Übe das Gespräch.
Um sicherer zu werden und während des Vorstellungsgesprächs nicht ins Stottern zu verfallen, solltest du das Bewerbungsgespräch vorab mit einem Elternteil oder einer anderen erwachsenen Person nachstellen und üben. Dabei kommt es nicht darauf an, dass du deine Antworten auswendig lernst, sondern dass du mit der Situation und dem Ablauf eines Bewerbungsgesprächs vertraut wirst.
Das solltest du auch in Sachen Technik machen. Denn nicht nur der Inhalt ist bei einem Bewerbungsgespräch per Telefon wichtig, auch die Rahmenbedingungen. Führe einen Vorab-Technik-Check durch und gehe so sicher, dass das Gespräch ungestört und technisch reibungslos verlaufen kann.
Der Ablauf eines Telefoninterviews ähnelt stark einem herkömmlichen Bewerbungsgespräch:
Smalltalk: Zu Beginn des Bewerbungsgesprächs wird dein Gegenüber vermutlich ein bisschen Smalltalk mit dir führen. Ein lockeres Gespräch, um dir die Aufregung zu nehmen und das Interview einzuleiten. Hier kannst du eine persönliche Beziehung aufbauen und Pluspunkte bei deinem potentiellen Arbeitgeber sammeln.
Werdegang: Nach dem Smalltalk wird dir von der Gesprächsperson kurz der Ablauf des Gesprächs und das Tätigkeitsfeld im Unternehmen beschrieben. Sind noch weitere Personen an dem Bewerbungsgespräch beteiligt, stellen sich diese kurz vor, bevor das Wort an dich für deine Selbstpräsentation übergeben wird. Das ist deine Zeit zu glänzen. Überzeuge mit wichtigen Punkten aus deinem Lebenslauf, deinen Stärken, deiner Motivation und der Vorstellung von deiner beruflichen Zukunft. Es kann sein, dass eine*r der am Gespräch Beteiligten währenddessen Rückfragen stellt, wenn er oder sie etwas nicht verstanden hat – bleib gelassen und beantworte sie freundlich.
Ausbildung und Unternehmen: Im Anschluss wird sich dein Gegenüber vermutlich dafür interessieren, wie du auf das Unternehmen gekommen bist und warum du genau diese Ausbildung machen möchtest. Nutze hier die Chance, dein vorbereitetes Wissen einfließen zu lassen. Erkläre, warum du der oder die Richtige für den Job bist und welche Qualifikationen und Stärken du mitbringst. Auf folgende Fragen solltest du vorbereitet sein:
Verabschiedung: Wenn sich alle Teilnehmenden ein umfassendes Bild von dir machen konnten, wird das Bewerbungsgespräch mittels Verabschiedung beendet. Bedank dich hierbei für das Gespräch und sag außerdem, dass du dich über eine Rückmeldung des Unternehmens freust. Sollten die Teilnehmenden dir nicht die weiteren Schritte kurz erklären, zum Beispiel dir sagen, wann du mit einer Rückmeldung rechnen kannst, kannst du sie selbst höflich erfragen. Meistens werden in Bewerbungssprächen selbst keine endgültigen Entscheidungen getroffen. Das ist nichts Schlechtes, sondern heißt nur, dass du dich wieder etwas gedulden musst.
Auch wenn dich dein Gegenüber nicht sehen kann, solltest du auf eine optimale Körperhaltung im Bewerbungsgespräch achten. Sie spiegelt sich in deiner Art zu reden wider. Indem du dich aufrecht auf einen Stuhl an einen Tisch setzt, vermeidest du Störgeräusche, die etwa beim Umherlaufen auftreten könnten. Am besten ziehst du dich so an, als würdest du tatsächlich zu einem persönlichen Bewerbungsgespräch im Unternehmen gehen – inklusive Schuhe. Das hilft dir bei der Konzentration und lässt dich aufmerksamer sein.
Auch Mimik und Gestik sind während eines Telefoninterviews wichtig: Lächle währenddessen und sprich deutlich sowie bedacht. Aufgrund der räumlichen Distanz ist die Verlockung groß, am Telefon in eine umgangssprachliche Ausdrucksweise zu verfallen. Stell dir immer vor, dein Gegenüber würde direkt vor dir sitzen. Genauso solltest du auf deine Gestik achten: Am Stift oder an der Halskette herumspielen kann für die Gesprächspersonen hörbar sein. Halte deine Hände ruhig auf dem Tisch und konzentrier dich auf das Bewerbungsgespräch.
Halte während des Telefoninterviews deine ausgedruckten Bewerbungsunterlagen und vor allem die Stellenausschreibung vor dir bereit. Solltest du dich im Gespräch verhaspeln oder zu nervös werden, hast du alle wichtigen Daten und Fakten vor dir liegen. Das wird dich beruhigen.
Auch bei Telefoninterviews kommt die Sicherheit mit der Übung. Du wirst sehen, je mehr Vorstellungsgespräche du hast, desto einfacher werden sie dir fallen. Achte zunächst aber auf diese Tipps und du kannst sicher in dein Telefoninterview gehen:
1. Sei auf spontane Telefoninterviews vorbereitet.
2. Informier dich über das Unternehmen, deine Stelle und die Gesprächsbeteiligten.
3. Überleg dir eine Selbstpräsentation und Antworten zu den typischen Fragen sowie deine Stärken und Schwächen.
4. Übe das Bewerbungsgespräch.
5. Check die Technik und dein Gesprächsumfeld vor dem Gespräch.
6. Drucke dir deine Bewerbungsunterlagen und die Stellenausschreibung aus und lege sie bereit.
7. Kleide und style dich so, als würde das Gespräch tatsächlich im Unternehmen stattfinden.
8. Achte während des Vorstellungsgesprächs auf deine Mimik und Gestik. Sprich langsam und deutlich.
9. Setz dich aufrecht an einen Tisch und stell dir ein Glas Wasser bereit.
10. Sei höflich, freundlich und lass dein Gegenüber immer ausreden.
Entdecke richtig gute Antworten auf fiese Fragen im Bewerbungsgespräch in unserem zweiteiligen Blogartikel-Special zu Vorstellungsgesprächen.
Auswahltests für einen Job finden sowohl als Einzeltermin wie auch in kleinen Gruppen statt. In den meisten Fällen bekommst du bei diesem Termin im Unternehmen einen Testbogen, der deine Talente und dein Wissen prüft. Manchmal sind auch kleine Praxisaufgaben dabei. So sehen die Arbeitgeber, ob du wirklich für den Ausbildungsberuf geeignet bist und in das Unternehmen passt. Dabei musst du mit Fragen zum Allgemeinwissen rechnen, aber auch mit Aufgaben, die spezielle Bereiche der Stelle betreffen. Bewirbst du dich für eine kaufmännische Ausbildung, wird wahrscheinlich dein Rechentalent geprüft. Geht es eher in die handwerkliche Richtung, sind räumliche Vorstellung, Konzentrationsfähigkeit oder logisches Denken gefragt.
Unser Berufsorientierungstest BerufsCheck(me) funktioniert ähnlich wie viele Auswahltests. Damit kannst du dich bestens auf deinen Termin vorbereiten und schon einmal „trainieren“. Auch wenn du den BerufsCheck(me) schon absolviert hast, kannst du dich nochmal durch die Aufgaben klicken. Oder suche im Internet nach entsprechenden Seiten, Beiträgen und Artikeln.
Dass du zu deinem Auswahltest pünktlich erscheinst und dich höflich und freundlich verhältst, auch eventuellen Mitbewerber*innen gegenüber, ist selbstverständlich. Für alles Weitere haben wir hier einige Tipps für dich:
Ein Assessment-Center ist ein komplexes Auswahl- und Beurteilungsverfahren, mit dessen Hilfe die Personalverantwortlichen im Unternehmen die Eignung der einzelnen Kandidat*innen einschätzen. Manche Unternehmen nennen das Verfahren auch Auswahlseminar, Auswahlverfahren, Bewerbertag oder Testverfahren. Du kannst es dir als eine Mischung aus Bewerbungsgespräch und Auswahltest in mehreren, bis zu drei Tage dauernden Runden vorstellen. Das Assessment-Center wird meistens vom Unternehmen selbst organisiert, manchmal auch mit Unterstützung professioneller externer Berater. Die Beurteilung der Kandidat*innen kann einzeln oder in Gruppen stattfinden. In den meisten Fällen sind mehrere Bewerber*innen zu einem Assessment-Center eingeladen. Mitarbeiter*innen aus der Personalabteilung des Unternehmens kümmern sich um den Ablauf und beobachten dich und dein Verhalten während des Auswahlverfahrens. Es kommt auch vor, dass sich Unternehmensangehörige als Bewerber*innen in die Gruppe mischen, um sich „getarnt“ ein Bild von dir und deinen Mitbewerberinnen und Mitbewerbern zu machen. Ein Assessment-Center ist immer eine Kombination aus verschiedenen Prüfungen, Tests, Plan- und Rollenspielen sowie Bewerbungsgesprächen, die du (bei einem Gruppentermin) mit den anderen Bewerber*innen zusammen absolvierst. Sei in einem Assessment-Center auch auf ungewöhnliche Herausforderungen, Stressfragen oder Überraschungen vorbereitet. Egal, was passiert, bleibe immer souverän und vor allem du selbst. Gerade beim Assessment-Center kommt sehr schnell heraus, wer sich verstellt.
Es gibt verschiedene Arten von Assessment-Centern. Manche Unternehmen laden zu einer nur wenige Stunden dauernden Veranstaltung ein, andere möchten ihre Bewerber*innen möglichst intensiv kennenlernen und organisieren ein dreitägiges Assessment-Center.
Bei den meisten Assessment-Centern trifft sich die Bewerbergruppe in einem vorbereiteten Raum im Unternehmen. Du wirst begrüßt und nimmst an einer Tischrunde Platz – entweder wird dir dein Platz zugewiesen oder du darfst dir selbst einen aussuchen. Wenn du dir unsicher bist, fragst du einfach nach. Bevor du Platz nimmst, grüßt du – falls du nicht die/der Erste bist, in die Runde. Zu Beginn des Assessment-Centers werden alle Bewerber*innen aufgerufen, um die Teilnehmerliste abzuhaken. Oft wird dazu ein Teilnehmerbogen zum Ausfüllen ausgehändigt. Und dann geht es los. Auch wenn du nicht genau weißt, was auf dich zukommt – in einem Assessment-Center ist ein gewisser Überraschungseffekt von den Unternehmen meistens geplant und erwünscht –, solltest du ganz entspannt bleiben. Den anderen geht es schließlich genauso wie dir. Warte am besten neugierig und gespannt auf das, was kommt, verstelle dich nicht und zeig deine Motivation.
Was genau bei einem Assessment-Center für einen Job verlangt wird, variiert je nach Unternehmen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, herauszufinden, welche Bewerber*innen am besten zum Arbeitgeber und den ausgeschriebenen Ausbildungsplätzen passen. Die meisten Assessment-Center beinhalten vier Themenmodule bzw. vier Phasen, die du durchläufst. Entdecke, welche das sind und profitieren von unseren nützlichen Tipps:
Modul 1: Selbstpräsentation.
Die erste Phase des Assessment-Centers dient dem Kennenlernen. Du stellst dich in einem kurzen Vortrag selbst vor. Die Vorstellung umfasst deinen schulischen Werdegang, deine Interessen, deine beruflichen Ziele, deine Motivation und natürlich deine Stärken und Talente. Bei deiner Selbstpräsentation gehst du auch gleich auf die Ausbildungsstelle, für die du dich bewirbst, und das Unternehmen ein. Erwähne kurz und knapp, warum du deine Ausbildung genau bei diesem Arbeitgeber machen möchtest – so, wie du es in deinem Bewerbungs- und/oder Motivationsanschreiben getan hast. Ganz wichtig ist auch, wie du dich im Assessment-Center präsentierst – möglichst selbstbewusst und sympathisch. Achte auf deine Körpersprache, deine Haltung, deine Stimme und bleibe möglichst ruhig und gelassen. Suche auch immer den Blickkontakt zu den anderen Teilnehmenden und Beobachter*innen. Beantworte alle Fragen ehrlich und direkt und lasse dich nicht aus der Ruhe bringen. Manche Fragen sollen absichtlich irritieren. In diesen sogenannten Stressfragen geht es nur darum, wie du damit umgehst. Lasse dich nicht verunsichern und traue dich ruhig nachzufragen, wenn du etwas nicht verstehst.
Modul 2: Übungen im Assessment-Center.
Mit verschiedenen Tests und Übungen versuchen die Veranstalter des Assessment-Centers herauszufinden, welche Kandidatinnen und Kandidaten für die ausgeschriebenen Ausbildungsplätze am besten geeignet sind. Es können sowohl Tests, die Schulwissen abfragen, als auch Prüfungen, die Fähigkeiten testen, die du für die ausgeschriebene Stelle brauchst, stattfinden. Manche Unternehmen bauen auch kleine Praxisübungen in Assessment-Center ein, wie z. B. die Herstellung eines einfachen Werkstücks. Üblich sind auch Intelligenz- und Konzentrationstests. Ein beliebter Test ist die Postkorbübung, die bei fast allen Assessment-Centern stattfindet. Bei der Postkorbübung wird eine stressige Arbeitssituation nachgestellt. Unter Zeitdruck sollst du einen vollen E-Mail-Posteingang sinnvoll bearbeiten. Die verschiedenen Eingänge, wie E-Mails, Termine, Notizen, Nachrichten, Checklisten, To Do-Listen etc., sollen strategisch nach Wichtigkeit sortiert werden. Du sollst z. B. entscheiden, was sofort bearbeitet wird, was an eine*n (imaginären) Kolleg*in weitergegeben oder später bearbeitet werden kann. Beim Lösen der Aufgabe gibt es kein richtig oder falsch. Du sollst deinem zukünftigen Arbeitgeber beweisen, dass du auch in einer extremen Stresssituation Organisationsfähigkeit und Entscheidungsfähigkeit besitzt und einen kühlen Kopf behältst. In einem abschließenden Gespräch musst du deine Entscheidungen begründen. Es kommt also nicht (nur) darauf an, die beste Lösung zu finden, sondern zu zeigen, dass man den Mut hat, in kürzester Zeit Entscheidungen zu treffen. Manche Unternehmen wandeln die Postkorbübung auch etwas ab und simulieren eine Stresssituation, die dem realen Arbeitsleben in ihrem Unternehmen besser entspricht. Aber auch hier gilt: ruhig bleiben und mutige, beherzte Entscheidungen treffen.
Modul 3: Rollenspiele.
Beim Rollenspiel im Assessment-Center geht es nicht um dein schauspielerisches Talent. In Gruppendiskussionen, nachgestellten Arbeitssituationen oder Fallstudien werden Soft Skills wie Sozialkompetenz, durchsetzungsvermögen, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Einfühlungsvermögen etc. bewertet. Welche Situation du nachstellen sollst, hängt natürlich vom Ausbildungsplatz ab, für den du dich bewirbst. So kann es z. B. vorkommen, dass du ein Gespräch mit einem kritischen oder aufgebrachten Kunden im Assessment-Center durchspielen sollst oder dass du bei einem fachlichen Streitgespräch zweier Arbeitskolleg*innen dazwischengehen sollst. Es kann auch passieren, dass du einen konkreten Fall aus dem Unternehmen mit Materialien aus dem Arbeitsalltag lösen sollst – das kann sogar eine praktische Aufgabe sein, die du allein oder in Gruppenarbeit anpacken musst. Manchmal sollen die Teilnehmer*innen auch gemeinsam eine Situation lösen, die rein gar nichts mit der Arbeitswelt im Unternehmen zu tun hat.
Bei der fast immer in Assessment-Centern stattfindenden Gruppendiskussion geht es dem Unternehmen darum, wie du dich in einer Gruppe behauptest, ob du deine Meinung selbstbewusst vertrittst, ob du überhaupt zu Wort kommst und ob du zuhören kannst und andere aussprechen lässt. Meistens wird ein Thema vom Arbeitgeber vorgegeben, zu dem jeder eine andere Ansicht vertreten muss. Bei dieser Übung vergleichst du dich direkt mit deinen Konkurrent*innen und wirst auch mit heftigen Emotionen oder Streit konfrontiert. Mache dir immer bewusst, dass es sich um ein „Spiel“ handelt, und spiele deine Rolle so überzeugend wie möglich. Mit diesem Trick kannst du Distanz zur oft hitzigen Situation der Gruppendiskussion aufbauen und verhindern, dass du im Assessment-Center die Fassung verlierst oder dich provozieren lässt.
4. Modul: Feedback.
Nach den ganzen Aufgaben-, Test- und Übungsrunden wirst du nach einem Assessment-Center nicht einfach nach Hause geschickt. Du erhältst noch ein Feedback, also eine Rückmeldung, von den Assessment-Center-Betreuer*innen Das kann zuerst in einem lockeren Gespräch mit der ganzen Gruppe geschehen, bei dem jede*r Teilnehmer*in die Chance hat, sich aktiv zu beteiligen. Fast immer folgt darauf ein abschließendes Einzelinterview, bei dem du einem oder mehreren Gesprächspartner*innen gegenübersitzt. Die Situation ähnelt der eines klassischen Bewerbungsgesprächs, mit dem Unterschied, dass deine Gesprächspartner*innen durch das Assessment-Center schon ziemlich viel über dich wissen. Beim Besprechen der Übungsrunden gilt es, auch kritische Anmerkungen und Beurteilungen möglichst selbstbewusst zu meistern. Verpatzte Prüfungen kannst du vielleicht im Gespräch noch zurechtrücken, indem du erklärst, warum du so gehandelt hast. Auch hier gilt es, Mut zu beweisen. Wenn dir etwas nicht klar ist oder du mit einer Beurteilung nicht zufrieden bist, fragst du einfach nach und sagst deine ehrliche Meinung – selbstverständlich ohne überheblich oder unhöflich zu sein. Du musst auch damit rechnen, dass deine Stärken und Schwächen, die während des Assessment-Centers aufgefallen sind, zum Thema werden. Gehe ganz offen damit um und sprich es an, wenn die Beurteilung deiner Meinung nach nicht der Realität entspricht. Das solltest du dann mit guten Argumenten belegen, z. B. mit Zeugnisnoten oder mit Praxiserfahrungen, die du bereits gemacht hast. In den meisten Fällen verläuft das Abschlussgespräch in einer entspannten Atmosphäre, da der stressige Prüfungsteil bereits absolviert ist. Versuche auch zum Schluss des Assessment-Centers noch einen guten Eindruck zu hinterlassen, auch wenn du das Gefühl hast, nicht gut abgeschnitten zu haben. Die tatsächliche Entscheidung, ob du den Ausbildungsplatz im Unternehmen bekommst oder nicht, erfährst du meistens erst später per Brief.
Informiere dich vor einem Assessment-Center noch einmal genau über den Ausbildungsberuf und das Unternehmen. So bist du auf mögliche Fragen vorbereitet. Als Übung für bevorstehende Tests machst du am besten unseren Berufsorientierungstest BerufsCheck(me) – auch wenn du ihn bereits absolviert hast. Ähnliche Aufgaben können dir auch im Assessment-Center begegnen. Vielleicht wirst du auch aufgefordert, aus dem Stegreif einen Vortrag zu einem bestimmten Thema oder über dich selbst zu halten. Auch das kannst du trainieren, indem du z. B. mit deinen Eltern oder Freund*innen übst oder das freie Sprechen allein vor dem Spiegel trainierst. Unser Tipp: So kannst du auch gleich deine Körperhaltung und -sprache kontrollieren und verbessern. Bereite für das Assessment-Center auf jeden Fall einen Kurzvortrag vor, bei dem du dich, deinen (schulischen) Werdegang, deine Talente, deine Motivation und Interessen vorstellst. Mache dir erst schriftliche Notizen und übe dann den freien Vortrag. Für die einzelnen Tests und Übungen im Assessment-Center kannst du nicht wirklich lernen. Wichtig ist, dass du dir bewusst machst, dass das komplette Assessment-Center eine einzige Prüfung seitens des Unternehmens ist und du dich zu jeder Zeit unter Beobachtung befindest und bewertet wirst – vom ersten Händedruck bis zur Verabschiedung. Es hilft dir auch, in den Tagen vor dem Assessment-Center verstärkt auf dein eigenes Verhalten in der Gruppe, deinen Lehrkräften gegenüber oder in bestimmten Situationen zu achten. Frage dich, wie du auf eine*n außenstehende*n Beobachter*in eines Unternehmens wirkst. Sprich auch deine Eltern und Freund*innen darauf an, ob du z. B. selbstbewusst auftrittst oder zu laut oder zu leise sprichst. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die man ändern kann, um eine positive Wirkung im Assessment-Center zu erzielen.
Im Assessment-Center zählt der Gesamteindruck, den du machst. Dazu gehört natürlich auch, dass du pünktlich und in ordentlicher Kleidung erscheinst: Gebügeltes Hemd oder Bluse in dezenten Farben und Mustern sowie eine ordentliche Hose oder ein ordentlicher Rock bzw. ein Kleid sind absolut Pflicht. Damit hast du bereits die ersten Pluspunkte gesammelt. Block und Stifte sowie etwas zu trinken und ein paar Snacks (vor allem bei längeren Assessment-Centern) solltest du auch in deiner Tasche mit dabeihaben.
Weitere Tipps für deinen erfolgreichen Assessment-Tag haben wir hier für dich: